Mondscheinjunge [Curious & Rain]

Toru ist 18, erhält Privatunterricht, verlässt das Haus nur im Dunkeln und ist ansonsten nie irgendwo anzutreffen. Der hitzköpfige und unhöfliche Junge ist ein sogenanntes "Mondscheinkind", d.h. er leidet an XP (Xeroderma pigmentosum ), einer hochgradigen Sonnenallergie, die schon fatale Auswirkungen bei geringster Berührung mit UV-Strahlung mit sich bringt. Torus Passion ist die Musik. Er spielt Gitarre und singt dazu, sein Traum wäre es, mal vor Publikum Musik zu machen, doch äussert er diesen Wunsch seinen Eltern gegenüber nie, die es ohnehin sehr schwer mit ihm haben.
Eines Tages, als er wieder ein Mal Nachts auf dem Kornfeld unbeobachtet Musik machen will, wird er von einem Mädchen gesichtet. Er weist sie ab, doch sie bleibt hartnäckig und möchte diesen merkwürdigen Jungen, der scheinbar kaum über soziale Kompetenzen verfügt, kennen lernen, weshalb sie auch die folgenden Nächte an jenen Schauplatz zurückkehrt.
Toru, der von ihrer Standhaftigkeit beeindruckter ist als er zugibt, möchte das kecke Mädchen kennen lernen, das auch kein sehr einfaches Leben zu führen scheint, sonst könnte sie nicht ohne Weiteres bei Nacht so lange draussen bleiben. Gleichzeitig will er aber seine Krankheit vor ihr geheim halten. Doch wie lange kann das gut gehen?

Code:

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[b]Sonstiges:[/b]

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[b]Haarfarbe:[/b]
[b]Augenfarbe:[/b]
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Vorname: Toru
Nachname: Matsumoto
Alter: 18
Persönlichkeit: misstrauisch, hitzköpfig, frech, träumerisch
Hobbys: Musik (Gitarre, singen, Lieder schreiben), Videospiele
Sonstiges: leidet an XP, weshalb er nur Nachts nach draussen darf. Daher hat er auch nur einen einzigen Freund, dem er aber umso mehr vertraut. Toru erhält Privatunterricht, da er tagsüber nicht zur Schule kann.

Grösse: 1.72m
Haarfarbe: rot
Augenfarbe: grün
Bild:

Spoiler:

Vorname: Ayako (Aya)
Nachname: Sasaki
Alter: 18
Persönlichkeit: „cool“, eher ruhig, ist offen mit ihrer Meinung, besitzt eine schnelle Auffassungs-/ und Beobachtungsgabe, kann aber zu Beginn auf andere unterkühlt wirken
Hobbys: Volleyball, Klavier, Karate
Sonstiges: Ayako ist für ihre „Coolness“ bekannt. Sie ist der Ruhepol und der ziemliche Gegensatz zu Misaki, weshalb es im ersten Moment überraschend wirkt, dass die beiden beste Freundinnen sind, doch sie teilen zum Teil dieselben Interessieren (Volleyball und Klavier), so haben sie sich auch kennengelernt. Ayako wurde schnell bewusst, dass Misaki private Probleme hat, die sie aber durch ihre starke Persönlichkeit im Schulalltag erfolgreich übertüncht. Da ihr diese Eigenschaft gefiel, freundete sie sich mit Misaki an. Gegenüber anderen wirkt sie jedoch unterkühlt, da sie eine gewisse Distanz pflegt, bevor sie jemandem vertraut und sich öffnet. Doch Ayako ist ganz und gar nicht auf den Mund gefallen. Hat sie etwas zu sagen, wirkt sie sehr überzeugend, sie ist eine ernst zu nehmende Person.

Grösse: 1.71
Haarfarbe: schwarz
Augenfarbe: blau
Bild:

Spoiler:

Es war wieder einmal so weit. Die Sonne ging langsam unter.
Endlich.
Toru verglich die Ziffern auf seiner digitalen Armbanduhr ungeduldig mit den Angaben auf der Tabelle, die an seinem Schrank hing. Er musste sichergehen, von keinem einzigen Sonnenstrahl berührt zu werden, sobald er das Haus verliess, deshalb hasste er den Sommer. Es dauerte viel zu lange, bis es dunkel wurde.
Die Fenster in Torus Zimmer waren verdunkelt, mit einem Material, das ihn auch innerhalb des Hauses vor UV-Strahlung schützte. So hatte er seine seltene Erkrankung immer vor Augen und das machte ihn wirklich verrückt. Daher begrüsste er jeden Moment, den er draussen verbringen durfte.
"Endlich", flüsterte er, als seine Armbanduhr piepte, um ihm den Sonnenuntergang anzusagen. Schnell warf er noch einen Blick auf die Tabelle, stellte den Alarm seiner Uhr auf eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang und begab sich dann mit seinem Gitarrenkoffer in den Flur.
Nachdem er sich von seinen Eltern verabschiedet hatte, machte er sich auf zum Bahnhof.
Der Zug war um diese Zeit zum Glück nicht sehr voll, Toru mochte grosse Menschenmengen nicht, da er nicht daran gewöhnt war. Aber er musste sowieso nur zehn Minuten fahren.
Er stieg an einer verlassenen Station aus, ging eine ebenso verlassene Strasse entlang und gelangte an seinen Lieblingsort. Das ungenutzte und verwucherte Kornfeld, auf dem er ungestört Musik machen konnte. Einen Moment lang stand er nur da und atmete tief ein und aus, bevor er sich schliesslich setzte, um seine Gitarre aus dem Koffer herauszunehmen. Schon während er die ersten Töne spielte, begann er, seine Sorgen zu vergessen.

- Misaki -

Mit einem leisen sich immer wieder wiederholenden "Plop" kickte das Mädchen ein kleines Steinchen vor sich her und sah immer wieder kurz auf. Sie liebte die abendlichen Spaziergänge, die ihr die Freiheit gaben, auf die sie sonst oftmals verzichten muss. Sie hatte erst vor kurzem damit angefangen so dem alltäglichen Wahnsinn zu entfliehen. Doch eben diese Entdeckung alles, wenn auch nur für ein paar Stunden, hinter sich zu lassen, gab ihr etwas Halt.
An diesem Tag wollte sie eine neue Route ausprobieren. Normalerweise schlenderte Misaki hauptsächlich durch die leeren Gassen der Vorstadt, doch dieses Mal wollte sie etwas Natur, da sie die Fassaden der Häuser nicht mehr sehen konnte.
Sie lief gerade ein Maisfeld entlang, als plötzlich die Töne einer Gitarre zu hören waren. Etwas irritiert sah sich das Mädchen um und runzelte nachdenklich die Stirn.
Die Töne kamen auf jeden Fall vom Maisfeld.. Oder.. ehm dahinter..
Misaki atmete tief durch und dachte einen Moment darüber nach einfach weiter zu laufen, doch packte sie die Neugierde und sie schlüpfte in das Maisfeld vor ihr. Während sie immer weiter in das Maisfeld tauchte wurde auch die Musik lauter und es war einfach wunderschön.. und erfüllte sie mit einer gewissen inneren Ruhe.
Ein leichtes Lächeln umflog ihre Lippen und sie tastete sich vorsichtig und möglichst lautlos weiter vor, bis sie den 'Verursacher' der Musik erblickte und augenblicklich stehen blieb. Sie hielt den Atem an, um immernoch möglichst leise und unauffällig zuzuhören, während sie den Jungen, der sich nur ein paar Meter von ihr befand musterte.
Er hatte rote Haare und war eher ein schlacksiger, nicht all zu großer Typ.
Immernoch etwas flach atmend versuchte Misaki einen besseren Blick auf den Jungen zu haben, was sich allerdings als etwas schwieriger herausstellte, als sie dachte, da sie sich etwas in den Gräsern verhedderte, da das Kornfeld schon etwas überwuchert war.
Und das nicht gerade wenig...

Toru begann gerade, die ersten Verse zu singen, seine Stimme klang ruhig und irgendwie rauchig, was dem Lied etwas Spezielles verleihte. Da hörte er ein Rascheln und Knistern hinter sich. Zuerst schenkte er dem Geräusch keine Beachtung, an so einem Ort trieben sich eben gerne Feldmäuse, Eidechsen und sonstige Kleintiere herum. Aber als das Rascheln lauter wurde, hielt er inne und drehte instinktiv den Kopf herum, um nachzusehen.
"Wer-", entfuhr es ihm, als er das Mädchen sah, aber der Rest des Satzes blieb ihm im Hals stecken. Mit Mädchen hatte er so gut wie nie zu tun, weshalb er im Augenblick ziemlich überfordert war.
Die ungebetene Beobachterin hatte augenscheinlich ihre Probleme mit dem Gewächs, das ihr das Gehen erschwerte. Doch statt ihr zu helfen, konnte Toru sie nur verwirrt ansehen.

- Misaki -

Sie hatte nicht mehr wirklich auf den Jungen vor ihr gesehen und nur noch der Musik gelauscht, als sie sich möglichst unauffällig zu befreien versuchte und schreckte auf, als sie seine Stimme hörte. Ertappt und peinlich berührt sah Misaki auf und öffnete einige Male kurz unentschlossen den Mund, um ihm zu antworten, auch wenn ihr einfach keine gute Erklärung einfallen wollte.
"I-Ich ehm.. also.. ich hatte die Gitarre gehört.. also als ich spazieren war.." stammelte das Mädchen unbeholfen und wich nach einer gewissen Zeit beschämt seinem Blick aus.
Eigentlich hatte sie ja nichts verwerfliches getan.. Oder..?
Dennoch sah man ihr deutlich an, dass die ganze Situation ihr ziemlich peinlich war. In ihrem Kopf versuchte sie ordentliche Sätze aneinander zu reihen, um das ganze mit dem Gestammele nicht noch schlimmer zu machen, als es bisher war.
Ist er böse..sauer?.. Er sah geschockt aus. Doch irgendwie fiel es ihr schwer ihn einzuordnen.

Dass das Mädchen im Moment ähnlich unbeholfen war wie er selbst, erleichterte Toru gewissermassen. Vielleicht würde sie ja gehen, wenn er sie in Ruhe liess.
Er nickte kurz und wollte sich wieder seiner Gitarre zuwenden, aber dann entschied er sich um, er wollte keine Musik machen, solange das Mädchen noch hier war. Er warf ihr einen verkrampften Blick zu.
Vielleicht sollte ich ihr helfen.., fiel ihm ein und es war ihm peinlich, dass er nicht eher darauf gekommen war. Er stand auf, ging zu ihr rüber und befreite sie wortlos von den Wucherpflanzen.

- Misaki -

Verlegen wanderte ihr Blick auf den Boden, bevor sie ein "Danke.." murmelte. Sie wusste, dass der Junge von ihr erwartete, dass sie jetzt verschwand, doch wollte sie eigentlich noch etwas zuhören.
"Ehm.. also.. spielst du noch weiter..?" fragte sie vorsichtig und warf dem Jungen einen fragenden Blick zu, bevor sie einmal tief Luft holte, um ihre Fassung zurück zu erlangen.
"Ich fands.. nämlich echt schön.." fügte Misaki etwas leiser hinzu und lächelte leicht.
Wahrscheinlich.. mach ich ihm angst oder so.. er denkt sicher ich wäre irgendein komischer stalker oder sonst was..

Damit hatte Toru nun nicht gerechnet. Dass das Mädchen so verlegen wirkte, machte ihn irgendwie auch verlegen. Er neigte den Kopf ein wenig nach unten und kratzte sich nachdenklich am Kopf.
"Danke", murmelte er auf ihr Kompliment hin. Es klang unbeabsichtigter Weise etwas schroff, aber es war aufrichtig. Toru freute sich immer sehr, wenn jemandem seine Musik gefiel. Aber er traute sich trotzdem nicht, vor Leuten zu spielen. Er war unangenehm berührt von der Frage, denn er wollte eindeutig Nein sagen.
Irgendwie war er jetzt verärgert. Diese Tätigkeit war die einzige Zeitspanne, in der er an nichts denken musste, und jetzt wurde er gestört. Es war, als würde ein Eindringling ohne Erlaubnis sein heiliges Reich betreten.
Toru drehte sich weg, ohne die Frage zu beantworten und legte sich auf den Boden, in der Hoffnung, dass es ihr zu langweilig werden würde.

Misaki

Irritiert runzelte Misaki die Stirn und beobachtete ihn einen Moment. Er verunsicherte das Mädchen mit seinem Verhalten. Ihm war ihre Anwesenheit wohl wirklich nicht angenehm. Sie wusste nicht so recht, wie sie reagieren sollte, doch kleinbei geben wollte sie auf keinen Fall. Das lag einfach nicht in ihrer Natur.
Sie seufzte leise und setzte sich dann ein bis zwei Meter von ihm entfernt auf den Boden, um dann in den Himmel zu sehen.
"Mein Name ist übrigens Misaki, freut mich dich kennen zu lernen." warf sie dann schließlich selbstsicher in die Stille und lächelte ihn an.
Er war interessant.. Wenn er sie unbedingt loswerden wollte würde er sich schon rühren.
Und da er bisher nichts dergleichen gesagt hatte würde sie sich auch nicht einfach so abwimmeln lassen. Nicht jeder x-beliebige Junge spielt nachts, beziehungsweise Abends Gitarre auf einem überwucherten Kornfeld.

Toru schloss die Augen. Er war es nicht gewohnt, dass sich jemand für ihn interessierte und das irritierte ihn.
Misaki also. Warum stellt sie sich mir vor?
Er linste kurz zu ihr hinüber, wandte den Blick aber gleich wieder in den sternlosen Himmel. Er verstand nicht, wieso sie ihn anlächelte. Er machte doch nichts Besonderes.
Statt sich selbst vorzustellen, räusperte er sich und sagte: "Ein Mädchen sollte sich nicht so spät noch draussen herumtreiben." Seine Stimme klang in allem, was er sagte, auf eine gewisse Weise schroff. Vielleicht war das eine Vorsichtsmassnahme, die Toru unbewusst traf, um sich ja nicht zu sehr auf Menschen einzulassen, die sich keine Mühe um ihn geben könnten.

Das Mädchen blinzelte kurz und murmelte etwas gereizt "Also ich finds hier ganz idyllisch.. und seh im Moment keinerlei Gefahren"
Kurz darauf seufzte sie wieder leise und sah etwas mürrisch auf ihre Knie.
Was denk der sich..? Er ist doch nicht mein Vormund oder so..
Sie würde nichts dafür geben jetzt daheim zu sein.
Überhaupt nichts..
Mit einem Satz ließ sie sich ebenfalls zurück fallen und sah zu den Sternen hoch, ohne ein weiteres wort von sich zu geben, während sie sich eine Strategie überlegte irgendwie zu ihm durchzudringen. Er könnte mir doch wenigstens seinen Namen nennen..

Sie machte wirklich keinerlei Anstalten, zu gehen. Toru stiess laut die Luft aus.
"Das finde ich auch", sagte er mit einem Unterton, der Misaki bedeuten sollte, dass er in dieser Idylle gerne weiterhin seiner Musik nachgehen würde, wenn sie weggehen könnte.
Er beabsichtigte diese ablehnende Haltung gar nicht bewusst, es war einfach in ihm drin. Sich auf jemanden einzulassen war ein schwieriges Unterfangen für ihn, denn XP war eine Last, die oft auch die besten Freunde nicht zu tragen vermochten. Nur Kazu gab ihn nicht auf und das reichte Toru vollkommen.

Misaki biss sich auf die Unterlippe und sah kurz zu ihm rüber.
"Tut mir leid, dass ich zugehört habe.. ich wollte dich damit nicht verärgern oder so.." murmelte sie etwas zerknirscht und wand ihren blick dann wieder zum Himmel hoch.
Sie wusste auch nicht, warum sie unbedingt hier bleiben wollte. Vielleicht war es das Interesse, vielleicht auch einfach nur der Fakt, dass sie endlich mal was während ihren nächtlichen Spaziergängen gefunden hatte, dass sie irgendwie ablenkte. Oder eher gesagt.. jemanden..

"Was soll's", meinte Toru seufzend.
Er wirkte schon etwas gelöster. Normalerweise war er auch überhaupt nicht der verlegene Typ, aber er wollte nicht, dass ihn jemand anderes als seine Familie und Kazu Musik machen hörte.
"Wir können uns auch zusammen langweilen, wenn dir das Spass macht."

Auf Misakis Gesicht breitete sich ein zufriedenes Lächeln aus und sie linste verstohlen zu ihm rüber.
"Oooder... Du spielst weiter und vergisst, dass ich eigentlich da bin.. Ich kann dir auch mal, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet..etwas auf dem Klavier vorspielen." entgegnete sie energiegeladen und sah ihn dann fast schon etwas zu erwartungsvoll an.
Misaki freute sich, dass er sich wenigstens damit abfand, dass er sie so schnell nicht mehr loswerden würde.

Eigentlich hatte er sie mit seiner Bemerkung wegekeln wollen, aber der Schuss war offensichtlich nach hinten losgegangen.
"Nein", sagte Toru in einem Ton, der keine Diskussion zuliess. Auch wenn es ihn ehrte, dass jemand ihm etwas auf dem Klavier vorspielen wollte, es würde sowieso nicht klappen. Es wäre zu viel Aufwand, zu erklären, warum er nur nach Sonnenuntergang Zeit hatte, vorbeizukommen.
"Musst du nicht nach Hause?", fragte er, um das Thema zu wechseln.

"Mhm.. " sie überlegte einen Moment, bevor sie antwortete. Sie wusste nicht so richtig, was sie erwidern sollte.. Einen Moment dachte sie darüber nach sein Frage einfach zu überlegen und weiter wegen dem Gitarrespielen nachzuhaken, schüttelte dann aber den Kopf.
"Nein, ich muss nicht nach Hause.. vielleicht in ein, zwei Stunden.. sonst komm ich morgen nicht wirklich aus dem Bett" antwortete Misaki dann leise und legte sich wieder ins Gras.
Sie fragte sich, ob ihre Eltern ihre Abwesenheit überhaupt mitbekamen, oder ob sie sogar die ganze Nacht wegbleiben konnte, ohne Ärger zu bekommen.

"Das versteh ich nicht", meinte Toru irritiert. "Kommst du besser aus dem Bett, wenn du spät nach Hause kommst?"
Er hatte den Eindruck, als wäre Misakis Laune gerade um hundertachzig Grad gekippt. Das Thema 'zu Hause' schien ihr wohl nicht zu behagen.

Misaki entwich ein leises Lachen und sie schüttelte den Kopf.
"Nein, nein.. so hatte ich das nicht gemeint.. eher andersrum.. ich sollte eben wenigstens 4 Stunden schlaf haben.. sonst klappt das mit dem Aufstehen nicht wirklich" antwortete sie amüsiert und schob die Gedanken die um das Thema "Zuhause" kreisten gezwungenermaßen zur Seite, immerhin war sie hier, um sich abzulenken und nicht, um sich unnötigerweise noch mehr den Kopf zu zerbrechen.

"Oh", machte Toru. Er kam sich ein wenig dumm vor. Aber dass Misaki jetzt wieder lachte, war doch etwas Positives.
"Naja, vier Stunden sind auch nicht gerade viel." Er selbst schlief tagsüber, wann immer er Zeit dazu hatte - sprich: wenn nicht gerade sein Privatlehrer oder Kazu bei ihm waren -, und die Nächte nutzte er, um an die frische Luft zu gelangen.

"Mhm.. es reicht aber." erwiderte sie mit einem Unterton, der den Jungen quasi unterschwellig darüber in Kenntnis setzen sollte, nicht weiter über ihr Schlafverhalten zu diskutieren.
"Und ehm du? Musst du nicht auch eigentlich nach Hause?" stellte Misaki ihm nun die Gegenfrage und wartete gespannt ab, bis sie plötzlich stockte.
"Warte! Ich weiß immernoch nicht, wie du heißt!" warf sie überrascht ein und warf ihm einen vielsagenden fragenden Blick zu, der ihn dazu aufforderte der indirekten Frage zu antworten.

Toru wollte ihr seinen Namen nicht verraten. Noch war da der sichere Abstand, den er vor so gut wie jedem Menschen hielt, er hatte das Gefühl, dass dieser Abstand drastisch verringert werden würde, wenn er sich jetzt mit seinem Namen vorstellte.
So ging Toru auf keine der beiden Fragen ein, stattdessen schloss er die Augen und hoffte darauf, dass sich Misaki entweder ärgern oder langweilen und folglich weggehen würde.

Als das Mädchen sah, dass ihr 'Gegenüber' die Augenschloss wanderte ihr Blick wieder zum Himmel. Er wollte es ihr einfach nicht sagen..
Weshalb auch immer..
Sie atmete tief durch und schloss, nachdem sie eben auf die Uhr geschaut hatte ebenfalls für ein paar Minuten die Augen, wobei sie sogar kurzzeitig etwas eindöste, was ihr das Zeichen dafür gab, dass sie wirklich langsam zurück gehen sollte.
Sie setzte sich auf und streckte sich einmal kräftig, bevor sie sich zu dem Jungen drehte.
"Na ja du.. Ich sollte gehen, bevor ich hier noch einschlafe.. Ich wünsche dir eine Gute Nacht, bis bald." verabschiedete sich Misaki mit einem Lächeln und stand dann mit einem Ruck auf, der sie leicht ins Taumeln brachte. Nach zwei Schritten nach hinten hatte sich ihr Kreislauf allerdings wieder stabilisiert.
"Machs gut.." fügte sie noch leise hinzu und verschwand dann wieder zwischen den ''Maishalmen''.

Toru stellte sich schlafend und öffnete die Augen erst, als er davon ausgehen konnte, dass Misaki weg war. Er hatte sein Ziel zwar erreicht, aber es hinterliess dennoch einen bitteren Nachgeschmack. Egal, wie freundlich manche Menschen waren, er wollte nicht Gefahr laufen, sich zu sehr an jemanden zu binden. Es wäre unverantwortlich von ihm, jemand anderem diese grosse Last aufzubürden.
Seufzend setzte er sich auf und nahm seine Gitarre wieder zur Hand. Diesmal spielte er leiser und sang nicht. Er wollte nicht, dass noch jemand darauf aufmerksam wurde. Aber irgendwie wollte ihn die Musik heute nicht so gut ablenken wie sonst.