love & despair.

Oh Gott, wieso konnte Hana nicht einfach abhauen? Ihn in Ruhe lassen? Sie nervte ihn langsam mit ihrer Aufdringlichkeit. Er mochte so was überhaupt nicht!
Die Worte, die sie jedoch dann sagte verwirrte ihn. Sie kannten sich also wirklich, aber warum konnte er sich nicht an sie erinnern? Vielleicht lag es nur daran, dass es schon siebzehn Jahre her sind, dass sie sich kennengelernt hatten und er sie deswegen vergessen hatte.
Als Akihiko etwas sagen wollte wurde er von jemanden angerempelt, sodass er mit der Person die Treppe runterlief, da er das Gleichgewicht nicht mehr halten konnte. Damit es der Person nichts passierte drückte er sie fest an sich und umklammerte sie fast schon. Unten auf dem Boden angekommen zuckte er zusammen, stöhnte wegen den Schmerzen auf und versuchte diese irgendwie zu unterdrücken. Außerdem war die Person nicht gerade leicht! Das musste ja unbedingt ihm passieren. Musste er in jedes Fettnäpfchen landen?!
Hiruto, der runter auf die beide sah, hatte große Augen bekommen und wurde panisch. Er schrie: „Ich war das nicht!“ und lief dann aus Angst, dass er beschuldigt wird, weg.
Akihiko öffnete leicht die Augen und bemerkte erst jetzt, dass die Person, die ihn angerempelt hatte, Arisu war. Ihm schoss die Röte ins Gesicht und er wusste auch nicht was er machen sollte. Etwas sagen konnte er nicht, da er kein Wort sagen konnte. Seine Kehle war so trocken und rau. Er seufzte leise und wollte sie von sich drücken, aber er blieb einfach liegen und sah die weiße Decke an.
Die meisten Schüler hatten sich da oben versammelt und nuschelten irgendwas, was er nicht verstehen konnte, da er hier unten war und sie alle da oben war.
„Kannst du bitte von mir runtergehen?“, fragte er monoton und ihm war das langsam zu viel. So nah an seiner Geliebten zu sein, tat ihm nicht gut, da sein Herz anfing so schnell zu rasen und er immer wieder rot wurde.

Gerade, als Hana ein "Achtung!" entfuhr war es leider schon zu spät und Aki stürzte mit Arisu die Treppe hinab. Ein Junge geriet in Panik und rannte nur wenige Sekunden später mit den Worten 'Ich war das nicht!' davon.
Hana sah sich ebenfalls panisch um, rief "Ich hole Hilfe!" und rannte dann in Richtung Krankenzimmer, in welchem sie auch die Schulärztin antraf.
Sie schilderte ihr hastig die Situation und rauschte dann auch schon wieder mit ihr zurück zu den beiden am Boden des Treppenhauses.

Arisu erhob sich langsam und stand für eine Weile verwirrt dort. Doch als sie realisierte wen sie dort umgerannt hatte, wurde ihr übel. "Tut mir leid.", sagte sie leise und schaute taurig zu Boden." Plötzlich kamen Hana und die Schulärztin angerannt. Die Schulärztin fragte sehr viele Sachen, zu viele für Arisu. Sie bekam gar nichts mit sondern starrte nur auf den Jungen, dessen Namen sie schon wieder vergessen hatte. Normalerweise hatte sie seinen Namen schon oft gehört, aber jedesmal wenn sie ihn anstarrte war es wie eine Gedächnisücke. Sie würde auch jetzt die Situation aufklären, stattdessen seufzte Arisu nur, drehte sich weg und ging langsam in Richtung Treppe. Stumm stieg sie die Stufen hinauf und hatte einen leichten emotionslosen Ausdruck. Die Schüler und Schülerinnen fragten sie was denn los sei, aber Arisu antwortete nicht, sondern schaute einfach zu Boden und ging weiter. Ich habe ihn schon genug belästigt. schwirrte es in ihrern Gedanken herum.

»Es tut mir leid.«, murmelte er leise, damit es niemand zuhören bekam. Er hatte seine große Liebe verletzt, ohne es zu wollen. Es war doch nicht seine Schuld, wenn er sich so kindisch benahm. Würde er auch nicht so schüchtern sein, dann würde er ihr die Wahrheit sagen können. Dass er sie liebte auch. Wenn er nur daran dachte schlug sein Herz so schnell, dass er dachte, dieser würde aus seinem Brustkorb herausspringen. Die Wangen färben sich rot, er hält seine Brust fest und spürt sein Herzschlag schlagen. Das die Ärztin ihn betastete, um zusehen, ob er Verletzungen erlitten hat und dabei viele Fragen stellte, kümmerte ihn momentan nicht. Sein Blick folgte den Rücken seiner Geliebten, ehe er Hana ansah. Sie war immer noch da. Ihre Sorge konnte er nicht verstehen - sie kannten sich doch überhaupt gar nicht. Doch er schätzte es. Auf seinen Lippen formte sich ein lächeln.
Nachdem die Schulärztin endlich fertig war, sah er sie an. Sie erzählt ihm, dass er keine Verletzungen erlitten hatte, nur ein paar Prellungen. Jedoch seien sie nicht weiter schlimm. Er nickte nur, ehe sie auch verschwunden war. Akihiko versuchte aufzustehen und ging die Treppen dann hoch, ehe er vor Hana stehen blieb. »Tut mir für mein benehmen leid.« Der Braunhaarige lächelte. »Wollen wir zusammen nach hause gehen?«, stellte er ihr die Frage.

Hana blinzelte benommen, als Aki sich ihr zuwand und sich bei ihr für sein Benehmen entschuldigte, was ehrlich gesagt dazu führte, dass ihr ein riesiger Stein vom Herzen fiel, der irgendwie mit jeder der am morgen passierten Aktionen immer schwerer geworden ist.
Seine zusätzliche Frage, ob sie mit ihm nach Hause gehen möchte, ließ sie hastig mehrmals mit den Worten "Ja, sehr gern Aki!" nicken.
"Erinnerst du dich wirklich überhaupt nicht mehr an mich..?" fragte sie, nach einer kurzen Pause und sah etwas bedrückt zum Boden. Es wurmte sie, dass er so distanziert war.. Immerhin waren sich die beiden mal wirklich sehr nah. Sie hatten alles zusammen gemacht und sich damals sogar.. indirekt ein 'Ja-Wort' im Sandkasten gegeben.. Natürlich hatte er das nicht sonderlich ernst genommen.. aber Hana ist nunmal seither in Aki verliebt. Dass er sich daran nicht mehr erinnerte, war ziemlich offensichtlich und auch verständlich. Immerhin war das nun wirklich schon über 10 Jahre her. Aber der Fakt, dass er sich nicht einmal an Hana selbst erinnerte, traf sie ziemlich.
Damit hatte sie wirklich nicht gerechnet. Sie dachte, dass er sie vermisst hätte, dass er sich freuen würde, wenn sie zurück kommen würde.. dass alles eben wieder so werden würde, wie früher.
..Auch, wenn alles anders gekommen ist.. Werde ich nicht aufgeben..